Zur Übersetzung dialektaler Pejorative – am Beispiel des Wienerischen und des Lviver Urbanolekts

By Oksana Havryliv (University of Vienna, Austria)

Abstract

English:

This article is dedicated to the problem of translating pejorative words and phrases using the example of two linguistic varieties – the Viennese and the Lviv/Lemberg urban language (as a variety of the Ukrainian language). Four criteria are proposed that can be taken as a basis for the translation: the intensity, the morphological and lexical-semantic features, the frequency of use and the stylistics. Since many pejorativa in both urban varieties belong to the fecal-anal domain, a literal translation is often not possible. For those cases where a literal translation does not work, a number of possibilities is proposed, depending on whether they are formal, metaphorical or metonymic pejoratives, which work in the speech act of "insult", or constitute other aggressive speech acts such as curses, threats, maledictions, aggressive calls, pejorative remarks or comparisons. Translators owe the freedom of translating pejorativa to the following peculiarity of their lexical meaning: the significant aspect of meaning plays a subordinate role, while the connotative (negative-emotive) aspect of meaning is in the foreground.

German:

Der Beitrag widmet sich der Übersetzung pejorativer Wörter und Wendungen am Beispiel von zwei sprachlichen Varietäten – dem Wienerischen und dem Lviver/Lemberger Urbanolekt als sprachlicher Varietät im Ukrainischen. Es werden vier Kriterien vorgeschlagen, die der Übersetzung zugrunde gelegt werden können: die Berücksichtigung der Intensität, der morphologischen und lexikalisch-semantischen Besonderheiten, der Häufigkeit des Gebrauchs und der Stilistik. Da viele Pejorativa in den beiden Urbanolekten zum fäkal-analen Bereich gehören, ist wörtliche Übersetzung oft nicht möglich. Für die Fälle, wenn die wörtliche Übersetzung nicht funktioniert, wurde eine Reihe von Möglichkeiten vorgeschlagen je nachdem, ob es sich um formelle, metaphorische oder metonymische Pejorativa, die im Sprechakt Beschimpfung funktionieren oder um andere aggressive Sprechakte handelt: Fluch, Drohung, Verwünschung, aggressive Aufforderung, abwertende Bemerkung oder Vergleich. Die Freiheit beim Übersetzen von Pejorativa verdanken Übersetzerinnen und Übersetzer der Besonderheit lexikalischer Bedeutung pejorativer Lexik, dass der signifikative Bedeutungsaspekt eine unterordnete Rolle spielt, während der konnotative (negativ-emotive) Bedeutungsaspekt im Vordergrund steht.

Keywords: Urbanolekte, Pejorativa, metaphorische, formale, aggressive Sprechakte, urbanolects, metaphorical, formal, aggressive speech acts

©inTRAlinea & Oksana Havryliv (2019).
"Zur Übersetzung dialektaler Pejorative – am Beispiel des Wienerischen und des Lviver Urbanolekts"
inTRAlinea Special Issue: The Translation of Dialects in Multimedia IV
Edited by: Klaus Geyer & Margherita Dore
This article can be freely reproduced under Creative Commons License.
Stable URL: https://www.intralinea.org/specials/article/2458

1. Einleitung

Die Übersetzung bedarf wie jede andere kreative Tätigkeit der Feststellung von Gesetzmäßigkeiten und ihrer theoretischen Untermauerung. Der Schwerpunkt dieses Beitrags wird auf praktische Erfahrungen der Autorin, deren langjährigen Forschungsgegenstand Pejorativa im Deutschen und Ukrainischen darstellen, beim Zusammenstellen des Deutsch-Ukrainischen Schimpfwörterbuchs (Havryliv 2005) gelegt. Die im Laufe dieser Arbeit gewonnenen Herangehensweisen werden mit den morphologischen, strukturell-semantischen und syntaktischen Besonderheiten nicht nur der Pejorativa in der Rolle von Schimpfwörtern, sondern auch der komplexen aggressiven Sprechakte verknüpft.

Bei der Übersetzung dialektaler Pejorativa stehen wir vor der doppelten Schwierigkeit, denn abgesehen von Schwierigkeiten beim Übersetzen aus einem Dialekt haben wir es mit Wörtern und Wendungen zu tun, die durch intensive nationale Spezifik (kulturelle Tabus, Wertesysteme und stereotype Vorstellungen der Ursprungssprache) geprägt sind und deshalb als unübersetzbares Sprachgut bezeichnet werden (Mokienko und Walter 1999). Diese Besonderheiten der pejorativen Lexik erschweren auch die Erstellung eines zweisprachigen Schimpfwörterbuchs, denn die Suche nach einem Äquivalet unterscheidet sich von den Parametern der klassischen Lexikographie. Es ist deshalb verständlich, dass es nur wenige zweisprachige Schimpfwörterbücher gibt und dass diese unvollkommen sind. Im Falle des Deutsch-Ukrainischen Schimpfwörterbuchs stand die Autorin vor einer doppelten Herausforderung, denn zu dem Zeitpunkt existierte noch kein einziges Wörterbuch ukrainischer Pejorativa, während im deutschsprachigen Raum damals über hundert Schimpfwörterbücher existierten. Allein die Bibliographie des Großen deutschen Schimpfwörterbuchs (1996) zählt 123 Schimpfwörterbücher, die jedoch vorwiegend auf Unterhaltung ausgerichtet sind. Das Deutsch-Ukrainische Schimpfwörterbuch ist somit nicht nur das erste zweisprachige, deutsch-ukrainische Schimpfwörterbuch, sondern gleichzeitig die erste Sammlung ukrainischer Pejorativa überhaupt.

Am Anfang wurden zwei Kartotheken pejorativer Lexik, jeweils auf Deutsch und auf Ukrainisch, zusammengestellt. Deutsche Pejorativa wurden dem Großen Deutschen Schimpfwörterbuch (1996) entnommen, die ukrainischen Pejorativa kamen aus ukrainischen literarischen Texten und Wörterbüchern wie zum Beispiel dem Synonymwörterbuch von Karavans’kyy (2000) oder dem Jargonwörterbuch von Stavyc’ka (2003). Innerhalb jeder Kartothek wurden die Pejorativa in synonymische Reihen gegliedert, innerhalb welcher unter Berücksichtigung einer Reihe von Kriterien wie Intensität, morphologische und semantische Aspekte, Frequentivität und Stilistik nach den Äquivalenten in beiden Sprachen gesucht wurde. Das Deutsch-Ukrainische Schimpfwörterbuch beinhaltet neben den Schimpfwörtern auch pejorative Adjektive und Adverbien, die im Sprechakt Beschimpfung verwendet werden können. In diesem Beitrag werden neben dem Sprechakt Beschimpfung auch andere aggressive Sprechakte behandelt. Die empirische Grundlage bilden mündliche und schriftliche Befragungen von Wienerinnen und Wienern (610 Personen), die im Rahmen von zwei Projekten des österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF; 2006 bis 2008/Lise Meitner-Programm und 2012 bis 2017/Elise Richter-Programm) durchgeführt wurden. Die ukrainischen Äquivalente sind von der Autorin als Sprecherin des Lviver Urbanolekts konstruierte Beispiele oder wurden dem Lviver Lexikon (Khobzey et al. 2012) entnommen.

2. Dialekt und Emotionalität

Die Funktionsbereiche der Dialekte sind heute in erster Linie der landwirtschaftlich-handwerkliche und der häuslich-private, vgl. Löffler (2005: 145), Nabrings (1981: 67) und Wesche (1963: 368). Deshalb lässt sich in allen Dialekten ein ähnliches Bild beobachten: Eine differenzierte Lexik findet sich in den Bereichen des täglichen Lebens wie Kulinarik, Handwerk, regionales Obst und Gemüse, einheimische Tiere, Gegenstände des Alltags (Möbel, Geschirr, Kleidung usw.), psychische und physische Abweichungen, das Verhalten/der Charakter und das Aussehen der Mitmenschen. Der eingeschränkte Wortschatz des Dialekts bei den Abstrakta, Generalia und Kollektiva gleicht sich durch „eine größere Wortbreite im Bereich der sinnlichen Wahrnehmung, der Gefühle und der konkreten Welt“ (Löffler 2005: 457) aus.

Peter Wehle, ein österreichischer Kabarettist und Autor populärwissenschaftlicher Bücher über das Wienerische, stellt den „bunten Dialekt“ der „schwarz-weißen Hochsprache“ gegenüber und bezeichnet ihn als „das beste Transportmittel für unsere Emotionalität“ (1980: 286-287). Diese Ansicht wird auch von Sprachwissenschaftlerinnen und Sprachwissenschaftler wie Gernetz (1964: 259), Löffler (1980: 7) und Nabrings (1981: 67) bestätigt. Wie alle Dialekte, sind auch das Wienerische und der Lviver Urbanolekt eine unerschöpfliche „Schatztruhe“, was Schimpfwörter, Flüche und andere Wörter und Wendungen zur Äußerung negativer Emotionen betrifft. Allein zur Bezeichnungen von negativen Emotionen habe ich in Wörterbüchern des Wienerischen (Daniel 2006, Jontes 1987, Mayr 1980, Wehle 1980, Weihs 2000, Wintersberger 1995) 19 Lexeme mit der Bedeutung ‘zornig, wütend sein’ und 9 Lexeme mit der Bedeutung ‘Ärger, Wut’ gezählt. 15 Lexeme haben im Wienerischen die Bedeutung ‘schimpfen, streiten’. Diese Vielfalt bietet die Möglichkeiten, je nach der Besonderheit des Schimpfens zu unterscheiden: zum Beispiel keppeln ‘fortwährend schimpfen’, mugerzen ‘leise schimpfen’ oder motschgern ‘vor sich hin schimpfen’. Der Dialekt ist für die SprachträgerInnen näher als die Hochsprache, ist für sie ihr „sprachliches Zuhause“ (Wehle 1980: 286), folgend eignet er sich ideal zur Äußerung von Emotionen: Ergebnisse der von mir durchgeführten schriftlichen und mündlichen Befragungen von Wienerinnen und Wienern zeigen, dass vorwiegend im Dialekt geschimpft wird. Diese Tatsache spiegelt sich in der Lexikographie wider: Dialektwörterbücher bieten ein reiches Material für Schimpfwortforscher, und umgekehrt beruhen Schimpfwörterbücher oft auf einzelnen Dialekten.

3. Gemeinsame Kennzeichen beider Urbanolekte

Ein Umstand, der in vielen Fällen die wörtliche Übersetzung vom Wienerischen in den Lviver Urbanolekt ermöglicht, ist die Zugehörigkeit beider sprachlichen Varietäten im Bereich der Pejorativität zur fäkal-analen Sphäre (vgl. dazu auch Stavyc’ka 2008: 34): Leck mi am Oasch – поцілуй мене в дупу, Geh in Oasch – йди до дупи, G‘schissena – гімнюк, гімнючка, Scheißer – засранець, Oaschlecker – срако(дупо)лиз. Dagegen ist wörtliche Übersetzung in Sprachen (Dialekten), die wie das Englische, Russische oder Serbischen im pejorativen Bereich zur Sex-Schimpfkultur gehören, problematischer, da in diesen Fällen der semantische  Bereich gewechselt werden und die deutschen Ausdrücke, die der fäkalen Sphäre angehören, mit den Wörtern und Wendungen aus dem sexuellen Bereich übersetzt werden sollten wie zum Beispiel Leck mi am Oasch ins Russische mit Пошел на хуй wörtlich ‘Geh auf den Schwanz’. Eine wörtliche Übersetzung wäre zwar auch möglich (Иди в жопу/задницу), doch in diesem Fall würde ein wichtiges Kriterium für die Übersetzung von Pejorativa missachtet: die Übereinstimmung der Häufigkeit des Gebrauchs.

Ebenfalls sind beide sprachlichen Varietäten von der Schmelztiegelfunktion gekennzeichnet – zum Beispiel gibt es im Lviver Urbanolekt viele Germanismen, in beiden sprachlichen Varietäten treffen wir pejorative Wörter und Wendungen aus dem Jiddischen: meschugge мішіґіний; Alle Zähne sollen dir ausfallen bis auf einen – fürs Zahnweh! – Щоб тобі всі зуби повипадали, а один лишився і болів!

Das aus dem Jiddischen entlehnte Lexem cикса (jiddisch schickse ‘Christenmädchen, Dienstmädchen’) wird in Galizien abwertend für ein blutjunges Mädchen gebraucht. Bei der deutschen Entlehnung vollzog sich auch ebenfalls eine Bedeutungsverschlechterung – das Lexem Schickse bedeutet heute ‘liederliche Frau’. Eine entgegengesetzte Entwicklung (Bedeutungsverbesserung) hat auf seinem Weg aus dem Deutschen in den Lviver Urbanolekt das Lexem гунцвут (‘Hundsfut’) durchgemacht: Es ist eine kosende beziehungsweise ambivalente Bezeichnung für ein lebhaftes Kind.

Bei der Übernahme von Germanismen in die galizische Sprachvariante erfolgt ihre Anpassung an das graphische, lautliche und grammatische System des Ukrainischen. Graphische Anpassung äußert sich dadurch, dass die Wörter in kyrillischer Schrift wiedergegeben werden. Als Folge lautlicher Anpassung werden im Ukrainischen untypische Laute durch im Ukrainischen typische ersetzt. Als Folge grammatischer Anpassung verändert sich in manchen Fällen das Genus, Adjektive bekommen ukrainische adjektivische Suffixe, Verben folgen den Regeln der ukrainischen Konjugation (zu den Germanismen im Lviver Urbanolekt vgl. Havryliv 2008).

3. Aggressive Sprechakte

Im Anschluss an Searle (1991: 221), der diejenigen Sprechakte als expressiv bezeichnet, welche Gefühle und Einstellungen der sprechenden Person zum Ausdruck bringen, definiere ich Sprechakte, mit denen wir unsere negativen Gefühle ausdrücken, als aggressive Sprechakte und zähle dazu folgende: Beschimpfung, beleidigender Vergleich beziehungsweise beleidigende Bemerkung, Fluch, Verwünschung, Drohung, aggressive Aufforderung.

Im Weiteren wird jeder von diesen Sprechakten unter dem Blickwinkel der Übersetzung pejorativer Ausdrücke vom Wienerischen in den Lviver Urbanolekt behandelt.

3.1. Sprechakt Beschimpfung

Dass das Schimpfwörtervokabular als unübersetzbares Sprachgut bezeichnet wird, mag stimmen, wenn wir versuchen würden, Pejorativa wörtlich in eine andere Sprache zu übersetzen: Das gebräuchliche deutsche Pejorativum Arschloch würde, wörtlich ins Ukrainische (oder in andere Sprachen) übertragen, nichts weiter als einen anatomischen Vulgarismus darstellen. Es muss deshalb bei der Übersetzung von pejorativen Lexemen in erster Linie die Tatsache berücksichtigt werden, dass ihre begriffliche Bedeutung eine zweitrangige Rolle spielt und die emotive Bedeutung über den begrifflichen Inhalt dominiert.

Infolge der im Laufe meiner Arbeit am Deutsch-Ukrainischen Schimpfwörterbuch (2005) gewonnenen Erkenntnisse halte ich es für sinnvoll, der Suche nach dem entsprechenden Äquivalent für ein pejoratives Lexem in einer anderen Sprache folgende vier Hauptkriterien zugrunde zu legen (vgl. Havryliv 2009: 165-170):

  • Die Intensität pejorativer Lexeme sollte, obwohl sie in erster Linie vom situativen Kontext und von individuellen Wahrnehmungen geprägt wird, in beiden Sprachen übereinstimmen. Die Stärke des Pejorativums ist auch mit seiner Etymologie verbunden – in der Regel gehören die stärksten Pejorativa in beiden Urbanolekten, sowohl dem Wiener als auch dem Lviver, zum fäkal-analen und zum sexuellen Bereich.
  • Morphologische und lexikalisch-semantische Aspekte sind zu berücksichtigen. Nach Möglichkeit sollten metaphorische Pejorativa auch mit metaphorischen pejorativen Lexemen (wenn auch nicht immer wörtlich) übersetzt werden, nicht-abgeleitete (die nur über eine – pejorative – Bedeutung verfügen zum Beispiel Trottel – лох) mit nicht-abgeleiteten und formale (affixale Modelle, Zusammensetzungen) mit entsprechenden formalen Äquivalenten.
  • Die Häufigkeit des Gebrauchs sollte in beiden sprachlichen Varietäten annähernd übereinstimmen.
  • Die stilistische Färbung der Wörter in beiden Sprachen sollte im Einklang stehen. Dementsprechend werden im Deutsch-Ukrainischen Schimpfwörterbuch dialektale pejorative Lexeme (hauptsächlich aus dem bayerisch-österreichischen Sprachraum) ins Ukrainische mit ebenfalls dialektalen Pejorativa (aus dem Lviver Urbanolekt) übersetzt, vgl. Koffer – матолок, Wappla – бомок, Sepp – сьвірок, Schierchling – шкарада, und Pejorativa aus der Jugendsprache mit jugendsprachlichen, vgl. Alki – алік, алкан, алкаш, Null-Bock-Kerl – пофігіст, Schizo – шиз.

Ferner sollten bei der Übersetzung nach Möglichkeit auch die Zahl der Silben sowie generell lautliche Ähnlichkeiten berücksichtigt werden wie zum Beispiel bei Babler – баляндрасник, Stümper – штурпак, Schlampe – шльондра, шлюха.

Bei der Übersetzung von Pejorativa sehen wir uns außerdem mit einer sprachlichen Asymmetrie konfrontiert, die sich in den asymmetrischen synonymischen Reihen wiederspiegelt und die durch gesellschaftliche, mentale und kulturelle Besonderheiten verursacht wird. So entsprechen dem deutschen Pfuscher vier ukrainische Pejorativa – капарник, партач, халтурник, халявник. Zur Bezeichnung eines korrupten Menschen findet sich im Ukrainischen eine ganze Reihe von pejorativen Lexemen: хапко, хапуга, дерій, здирник, хабарник; im Deutschen (Wienerischen) kenne ich dagegen kein einziges pejoratives Substantiv zur Bezeichnung eines korrupten Menschen. Anders bei den pejorativen Lexemen zur Bezeichnung eines pedantischen, kleinlichen Menschen: Im Ukrainischen gibt es abgesehen von dem emotiv neutralen Lexem педант ‘Pedant’, das potentiell als Schimpfwort funktionieren kann, überhaupt keine pejorativen Lexeme zur Bezeichnung eines pedantischen beziehungsweise kleinlichen Menschen, im Deutschen (und im Wienerischen) hingegen finden wir mehrere pejorative Lexeme, die sich durch ausgeprägte Bildhaftigkeit auszeichnen, vgl. Haarspalter, Kümmelspalter oder I-Tüpferlreiter.

Folgen wir der These, dass die Pejorativa auf verbreitete Eigenschaften und Schwachstellen abzielen, und verbinden wir diese mit den stereotypen Vorstellungen von Deutschen als besonders korrekter, pedantischer Nation, so hätten wir eine Erklärung, warum es im Deutschen eine Reihe von pejorativen Lexemen zur Bezeichnung eines Pedanten gibt. In gleicher Weise steht die Tatsache, dass die Korruption in der Ukraine ein gravierendes Problem darstellt, im Zusammenhang mit der Vielfalt von Lexemen zur Bezeichnung eines korrupten Menschen.

3.1.1. Wenn ein Schwanz zum Arschloch wird: Metamorphosen beim Übersetzen von Pejorativa

Die Beachtung der vier oben angeführten Kriterien ermöglicht die Übersetzung pejorativer Lexik, so dass neben dem begrifflichen und emotiven Inhalt auch die Intensität, die Häufigkeit des Gebrauchs und die Stilistik übereinstimmen sowie etymologische Parallelen berücksichtigt werden. Um es an einem konkreten Beispiel zu veranschaulichen, wähle ich eines der gebräuchlichsten Pejorativa im Deutschen generell und im Wienerischen im Besonderen: Arschloch/Oaschloch. Das ukrainische Äquivalent, das ich im Deutsch-Ukrainischen Schimpfwörterbuch vorschlage, ist auch das häufig gebrauchte pejorative Lexem мудак (wörtlich Hodensack). In den beiden Sprachen ist die Intensität der Lexeme ähnlich stark, dasselbe betrifft auch die Häufigkeit des Gebrauchs. Sowohl im Deutschen als auch im Ukrainischen zählen diese Pejorativa zu den universalen pejorativen Lexemen, das heißt sie können in Bezug auf jeden Menschen gebraucht werden, über den wir uns ärgern, unabhängig von den Eigenschaften oder dem Verhalten der Adressatin beziehungsweise des Adressaten, die unsere negativen Emotionen hervorgerufen haben. Was die Etymologie der Lexeme Arschloch und мудак betrifft, so beziehen sich beide auf intime Körperteile des Menschen. Der Unterschied liegt darin, dass das deutsche Lexem auf den analen Bereich und das ukrainische auf den männlichen Geschlechtsbereich zurückzuführen ist.

Die Sprache als Teil der gesellschaftlichen Realität widerspiegelt gesellschaftlichen Veränderungen, besonders in den Umbruchszeiten. So würde ich heute das Deutsche (Wienerische) Pejorativum Arschloch/Oaschloch mit einem anderen ukrainischen Pejorativum übersetzen, mit хуйло (von хуй ‘Schwanz’), das in den letzten Jahren dank dem Gebrauch im Anti-Putin-Sprechgesang Путін хуйло sehr häufig geworden ist. Erstmals von den ukrainischen Fußballfans Ende März 2014 gesungen (Путін хуйло ла ла ла ла ла ла ла ла Putin ist ein Riesenarschloch), kam es zur schnellen Verbreitung des Spruchs so dass er zum Internet Meme wurde. Im deutschen Wikipedia-Artikel wird хуйло wörtlich als ‘Pimmel’ übersetzt. Bei diesem Vorgehen stimmen zwar die denotativen Bedeutungsaspekte überein (abgesehen vom differentiellen Sem „Größe“), nicht aber die emotiven. Die Intensität des Wortes, die Stilistik und die Häufigkeit des Gebrauchs, das heißt Kriterien, die bei der Übersetzung pejorativer Lexik wichtig sind, wurden nicht ausreichend beachtet: Das deutsche Pejorativum wird in der Kindersprache verwendet, während das ukrainische ein derbes Pejorativum darstellt. Da bei den Pejorativa die begriffliche Bedeutung im Hintergrund steht und der konnotative (emotive) Bedeutungsaspekt dominiert, ist es gerechtfertigt, bei der Übersetzung von dem Bereich, aus dem die jeweilige Sprache ihre Pejorativa schöpft, in einen anderen zu wechseln. Im Falle des Spruchs Путін хуйло vollzieht sich der Wechsel vom sexuellen in den fäkal-analen Bereich: Das von mir vorgeschlagene Äquivalent im Deutschen – (Riesen-)Arschloch – entspricht dem ukrainischen Pejorativum sowohl bezüglich der Intensität und Häufigkeit des Gebrauchs als auch inhaltlich: Wie auch bei хуйло handelt es sich um ein universales metaphorisches Pejorativum, mit dem wir einen als widerlich, niederträchtig und/oder mies wahrgenommenen Menschen bezeichnen.

Im Weiteren möchte ich auf die Besonderheiten der Übersetzung zweier Gruppen pejorativer Lexeme hingehen: metaphorische Pejorativa und formale Pejporativa.

3.1.1.1. Metaphorische Pejorativa

Die wörtliche Übersetzung metaphorischer Pejorativa ist in erster Linie dank demselben tertium comparationis, das heißt dank der Eigenschaft, die beide in der Metapher verglichenen Dinge oder Wesen gemeinsam haben, in beiden Sprachen möglich: Dreck und Scheiße – ekelhaft und widerlich, Kuh – dick, Schwein und Sau – dick und/oder schmutzig, Esel – dumm und stur, Stute, Hengst – gesund und sexuell ungezügelt usw.

Während in einigen Fällen das tertium comparationis bei den Tiermetaphern in den beiden Sprachen gleich ist und diese Wörter sich mit den gleichen Tiermetaphern übersetzen lassen, ist es in anderen Fällen unmöglich, da mit dem betreffenden Tier in einer anderen Sprache keine negative stereotype Vorstellung verbunden wird, wie zum Beispiel im Falle von Pute im Ukrainischen, oder dem Tier sogar, wie bei Ochse und Eule im Ukrainischen, eine positive Eigenschaft zugeschrieben wird. In diesen Fällen sollte in der anderen Sprache eine Tiermetapher gefunden werden, deren tertium comparationis mit dem deutschen Lexem übereinstimmt, vgl. Ochse – муфлон ‘Muflon’, Pute – вівця ‘Schaf’, Eule – мавпа ‘Affe’.

Auch Pejorativa anderer metaphorischen Gruppen lassen sich nicht immer direkt in den Lviver Urbanolekt übersetzen, da im Ukrainischen mit diesen Lebewesen (Dingen, Pflanzen usw.) keine negativen Eigenschaften verbunden werden und sie deshalb keine übertragene pejorative Bedeutung aufweisen, zum Beispiel Gurke(n), Koffer, Schachtel, Schwammerl u. a. Bei der Übersetzung dieser Lexeme muss nach Äquivalenten gesucht werden, die auf dieselbe negative Eigenschaft (Verhaltensweise) zielen und im Idealfall auch metaphorische Pejorativa (derselben Gruppe) wie zum Beispiel metaphorische Gruppe „Gegenstände“ sind: Schlitt‘n – підстилка wörtlich ‘Unterlage’, Schachtel (oide) – дрантя (старе) wörtlich ‘alte Fetzen, unnötiges Zeug’.

Ist es nicht möglich, das metaphorische Pejorativum mit einem pejorativen Äquivalent aus derselben metaphorischen Gruppe zu übersetzen, müssen Entsprechungen aus anderen metaphorischen Gruppen oder formale Pejorativa genommen werden wie im folgenden Beispiel, in dem sich ein Wechsel von der metaphorischen Gruppe „Obst/Gemüse“ zu der metaphorischen Gruppe „Tier“ vollzieht: Zwetschke – жаба wörtlich ‘Frosch’.

Schwierigkeiten können auch bei der Übersetzung metaphorischer pejorativer Lexeme auftreten, die von Vor- und Nachnamen gebildet werden und übertragene pejorative Bedeutung haben. Man muss hier in erster Linie feststellen, mit welcher Eigenschaft dieser Name verbunden wird und dann nach einem Namen im Ukrainischen suchen, der mit derselben Eigenschaft (demselben Charakterzug oder Verhalten) verknüpft ist: Heini – Іванко, Urschel – Марина, Trine – Мариська, Sepp – Василько. Wie sich herausstellt, sind es sowohl im Wienerischen als auch im Lviver Urbanolekt alte und verbreitete Namen oder Namenvarianten, die vorwiegend dümmliche, einfältige, lächerliche und gutmütige Menschen bezeichnen.

Im Wienerischen sind die metaphorischen Pejorativa, die mit Handlungen verbunden sind, sehr produktiv. Dazu gehören sowohl Lexeme, die von Verben aus dem Bereich der Körperausscheidungen gebildet werden (Scheißa, Brunzla usw.) und sich wörtlich ins Ukrainische übersetzen lassen (серун, сикун, засцянець), als auch bildhafte zusammengesetzte Lexeme, deren wörtliche Bedeutung „fast oder ganz irreal ist“ (Kiener 1983: 148). Die Übersetzung dieser Gruppe von Pejorativa in eine andere Sprache verlangt kreatives Herangehen: Während in einigen Fällen wörtliche Übersetzung möglich ist (Blutsauga – кровопій, Tellerlecka – блюдолиз, Halsabschneida – горлоріз, Oaschlecka – дуполиз), muss bei der Übersetzung anderer Lexeme dieser Gruppe nach Äquivalenten gesucht werden, die auch zur selben metaphorischen Gruppe gehören, durch Bildhaftigkeit gekennzeichnet sind und auf dieselbe Eigenschaft (dasselbe Verhalten) des Adressaten beziehungsweise der Adressatin gerichtet sind: Eisenbeißa – вибийоко eine Zusammenrückung mit wörtlicher Bedeutung ‘Schlag das Auge aus’, Läuseknicka – загнибіда wörtlich ‘biege den Kummer’.

Wenn die Übersetzung eines metaphorischen Pejorativums mit dem metaphorischen Äquivalent nicht möglich ist, werden formale (Ableitungen, Zusammensetzungen) oder nicht abgeleitete Pejorativa in Betracht gezogen: Koffer – матолок Tölpel, Gurkn – недотепа Nichtskönner, Nudel – товстуля ‘Dickerchen, Kröte – нахаба ‘Frechling. Die umgekehrte Situation ist ebenfalls möglich: Für ein formales deutsches (wienerisches) Pejorativum wird ein metaphorisches ukrainisches gewählt: Dämling – шпак wörtlich ‘Star’ (in der Bedeutung ‘Vogel’), Blödmann – баняк wörtlich ‘Topf’, Oaschkerl – гад wörtlich ‘Natter’.

3.1.1.2. Formale Pejorativa

Bei der Übersetzung formaler pejorativer Lexeme sollte in Betracht gezogen werden, dass im Deutschen (im Wienerischen) und im Ukrainischen (im Lviver Urbanolekt) verschiedene pejorative Wortbildungsmuster produktiv sind: Im Deutschen sind präfixale und zusammengesetzte Modelle produktiv, im Ukrainischen hingegen suffixale Modelle. Deshalb werden wienerische präfixale/halbpräfixale und zusammengesetzte pejorative Lexemen im Lviver Urbanolket mit suffixalen Pejorativa wiedergegeben: Oberoaschloch – мудацюра, Obersäufer пияцюра, Sauvieh – скотиняра. Bei den ersten zwei Pejorativa entspricht dem Halbpräfix Ober- das ukrainische pejorative Suffix -цюра und beim dritten Pejorativum tritt an Stelle des Halbpräfixes Sau- das pejorative Suffix -яра auf.

Auch Determinativkomposita lassen sich nicht mit einem Wort ins Ukrainische übersetzen, wobei bei der Übersetzung ins Ukrainische das Bestimmungswort die Form des Attributs annehmen muss: Hurensohnкурвий син Sohn einer Hure, Nazischweine – нацистські свині nazistische Schweine, Fettsau - груба льоха ‘fette Sau’, Vollkoffer – матолок квадратовий ‘Tölpel hoch Zwei’. Einen besonderen Fall stellen Pejorativa dar, deren Bestimmungswort eine Ortsbezeichnung ist und bei denen folglich Toponyme beider Sprachen in Übereinstimmung gebraucht werden müssen: vgl. Steinhofidiotвар´ят з Кульпаркова Verrückter von Kulparkiv, wo Steinhof und Кульпарків Bezeichnungen für Stadteile in Wien bzw. in Lviv sind, in denen sich Anstalten für Menschen mit psychischen Normabweichungen befinden. Noch ein Beispiel: Praterhur und Gürtelhur – шльондра з Валів ‘Flittchen von …’, wo der Wiener Prater beziehungsweise Gürtel und Вали in Lviv als Stadtteile erwähnt werden, in denen sich Prostituierte versammeln oder versammelt haben.

3.1.2. Beleidigende Vergleiche und Bemerkungen

Die Beleidigung der Adressatin/des Adressaten kann nicht nur durch Schimpfwörter, sondern auch mittels einem abwertenden Vergleich oder einer herabwürdigenden Bemerkung erfolgen. Bei einem Teil dieser Äußerungen ist eine wörtliche Übersetzung möglich, zum Beispiel ang’soffen wie ein Badschwamm – пити (п´яний) як губка, stur wie ein Esel – впертий як віслюк u. a, bei den anderen dagegen nicht. Beispiele hierfür sind:

schiach wia da Zins – страшний(а) як атомна війна wörtlich ‘häßlich wie der Atomkrieg’; in verschiedenen Zeiten entstanden – das Wienerische in der Zeit der Wirtschaftskrise Anfang des 20. Jahrhunderts, seine Entsprechung im Lviver Urbanolekt im kalten Krieg – spiegeln diese Vergleiche die Ängste der Menschen wieder.

Dumm wie Brot – дурний як сало без хліба wörtlich ‘dumm wie Speck ohne Brot’. Interessant in diesem Beispiel ist, dass in den beiden sprachlichen Varietäten zum Vergleich nicht wie üblich negativ bewertete Gegenstände/Lebensmittel/Tiere herangezogen werden, sondern positive, nämlich Brot und Speck. Im Lviver Urbanolekt wird der negative Vergleich mit Hilfe des den Ukrainern stereotyp zugeschriebenen Lieblingslebensmittels Speck durch den Zusatz ohne Brot abgeschwächt.

Eine wörtliche Übersetzung von negativen Vergleichen ist in den Fällen nicht möglich, wenn die in einem Urbanolekt für den Vergleich herangezogenen Gegenstände oder Lebewesen im anderen nicht mit negativen oder gar mit einer positiven Eigenschaft verbunden werden: Blöd wie Stiefelabsatz/Stroh. Zur Übersetzung müssen ebenfalls bildkräftige Vergleiche herangezogen werden, zum Beispiel дурний як пень/ціп wörtlich ‘dumm wie ein Baumstamm/Dreschflegel’.

Dasselbe gilt für die Übersetzung von beleidigenden Bemerkungen:

  • Wörtliche Übersetzung:
    Bist deppert!? – Ти здурів (здуріла)!?
    Man könnte deinen Kopf mit dem Arsch verwechseln В тебе дупа замість голови.
    Dem hams ins Hian gschissn – Йому (їй) насрали до голови. Diese beleidigende Äußerung kann in beiden Varietäten auch erweitert werdenund ned obeloss’n beziehungsweise і забули перемішати wörtlich ‘und haben vergessen umzurühren’.
  • Nicht wörtliches Übersetzen, das den Sinn und die Metaphorik wiedergibt:
    Hin in der Marülln – Не всі вдома wörtlich ‘bei dem/der sind nicht alle zu Hause’.
    Einen Vogel haben – Мати крілики (бомки) в голові wörtlich ‘der/die hat Karnickel/Hummel im Kopf’.

3.2. Sprechakt Fluch

Der Sprechakt Fluch ist im Gegensatz zur Beschimpfung nicht auf eine Person, sondern auf eine (meist ärgerliche) Situation ausgerichtet. Dabei werden im Deutschen (Wienerischen) Wörter und Wendungen aus dem fäkalen und sakralen Bereich verwendet. Bei der Übersetzung in den Lviver Urbanolekt des sowohl im Deutschen wie auch im Wienerischen häufigsten Fluchwortes Scheiße vollzieht sich der Wechsel vom fäkalen zum sexuellen Bereich, weil diesem Wort im Lviver Urbanolekt das häufig gebrauchte Fluchwort курва ‘Hure’ am besten entspricht. Die Aufforderung Geh scheißen, die im Wienerischen häufig situationsbezogen als Fluch funktioniert, kann im Lviver Urbanolekt ebenfalls mit einer zusammengerückten Aufforderung, die zum Fluchen verwendet wird, übersetzt werden: Насерматри ‘Scheiß deiner Mutter’. In diesem Fall bleiben wir bei der Übersetzung im Bereich des Fäkalen, das im Lviver Urbanolekt durch die Mutterbeleidigung erweitert wird.

Die in katholischen Gegenden, in denen auch die in diesem Beitrag untersuchten sprachlichen Varietäten gesprochen werden, ebenfalls häufigen Erwähnungen der Namen Gottes und der Heiligen, die ich ebenfalls zum Sprechakt Fluch zähle, können wörtlich übersetzt werden: Jessas! Jessas und Maria! Ісус Марія! Dasselbe gilt für die Flüche mit der Erwähnung des Teufels: Zum Teufel – до дідька!

Die infolge reger Migrationsprozesse in den letzten Jahren bei den Wiener Jugendlichen häufige Äußerung Ich fick deine Mutter/Deine Mutter! können wir im Lviver Urbanolekt als Курва твоя мама! wörtlich ‘Deine Mutter ist eine Hure!’ oder wörtlich als (Йоб) твою мать/Твою мать! wiedergeben. Der letzte Ausdruck, obwohl er heutzutage häufig auch von dialektsprechenden Personen desemantisiert gebraucht wird, war vor 1939 in der Westukraine unbekannt. Er ist erst mit den sowjetischen Soldaten eingezogen und hat sich in allen Altersgruppen und sozialen Gruppen verbreitet.

Bei der Euphemisierung von Fluchwörtern werden die Pejorativa durch neutrale Wörter ersetzt, bei denen der erste Laut oder die erste Silbe denen im pejorativen Lexem entsprechen; sie werden durch eine absichtliche Pause noch zusätzlich hervorgehoben (auf der schriftlichen Ebene durch drei Punkte gekennzeichnet). Dadurch werden die pejorativen Konnotationen geweckt, ohne das Pejorativum ausgesprochen werden muss: Sch...ade! (statt Scheiße), Кур...ча! ‘Kücken’ statt kурва ‘Hure’, Йди до ду...ші/Ду...наю ‘Geh in die Seele/Geh an die Donau!’ statt Йди до дупи ‘Geh in den Arsch’. Euphemistische Flüche wie Scheibenkleister! Scheibe! können in Lviver Urbanolekt mit Ausdrücken Курча (ляґа)! Курна хата! wörtlich: ‘Rauchhaus’, Куртка на ваті! wörtlich ‘wattierte Jacke’ übersetzt werden, Ich scheiß mich an! mit На середині міста wörtlich ‘Mitten in der Stadt!’, einem Euphemismus für Насерматри! ‘Scheißdeinermutter’.

3.3. Sprechakt Drohung

Der Zusammenhang zwischen verbaler und physischer Aggression (verbale Aggression als Ersatz physischer) wird am Beispiel dieses Sprechaktes besonders anschaulich, da Drohungen jene Handlungen verbalisieren, die die sprechende Person der adressierten Person antun würde, wenn sie keine Angst vor ihr, vor dem Gericht oder anderen Sanktionen hätte.

In beiden sprachlichen Varietäten wird häufig mit physischer Aggression und insbesondere mit einer Ohrfeige gedroht. Wie auch bei anderen aggressiven Sprechakten kann eine Reihe von Drohungen wörtlich übersetzt werden, wobei in beiden Urbanolekten idiomatische Redewendungen dominieren:

I drah da den Hals um! – Я тобі скручу в´язи (шию)!
I hau di in di Gosch´n! – Я тобі вріжу по писку!
I hau di in die Fresse! – Я тобі заїду в пику!
I bring di um! – Я тебе заб`ю!

Die Häufigkeit idiomatischer Redewendungen bei den aggressiven Sprechakten lässt sich dadurch erklären, dass die schimpfende Person im Zustand des Affektes keine Zeit zum Nachdenken hat und auf festgefügte Formen zurückgreift.

Eine einfache Drohung mit physischer Gewalt erscheint der drohenden Person im Affektzustand meistens nicht genug, weshalb es in beiden sprachlichen Varietäten zahlreiche erweiterte Drohungen gibt, die neben realer physischer Handlung eine (oft hyperbolisierte) Beschreibung ihrer Folgen beinhalten. Mit einigen Ausnahmen (I hau di auf den Schädl, dass du aus dem Fenster fliegst! – Я тобі дам по черепку що з вікна вилетиш!) lassen sich diese Drohungen meistens nicht wörtlich wiedergeben, sondern es müssen Erweiterungen gefunden werden, deren Intensität und Bildkräftigkeit in den beiden Sprachen/Dialekten übereinstimmen, vgl. I hau da ane, dass d mit’m Oasch auf’ d Uhr schaust! – Як ти вріжу межи вочu, то ти в сраці забулькоче! wörtlich ‘dass es dir im Arsch blubbert’ oder I hau da ane, dass du di noch auf der Westbahn drahst! – Як вріжу, то зубів не позбираєш! wörtlich ‘dass du deine Zähle noch lange sammeln wirst’.

Für einige von den befragten Wienerinnen und Wienern angeführten besonders brutalen Drohungen habe ich noch keine Vorschläge im Lviver Urbanolekt, was nicht von ihrer Unübersetzbarkeit zeugt und einen Impuls für kreative Übersetzerinnen und Übersetzer darstellt: I reiß da den Schädel ob und scheiß da in den Hals! I reiß da di Brust auf und scheiß da aufs Herz!

3.4. Sprechakt Verwünschung

Dieser Sprechakt ist in den beiden untersuchten sprachlichen Varietäten nicht gleich häufig – während im Lviver Urbanolekt die Verwünschungen sehr zahlreich sind, kommen sie im Wienerischen selten vor. In folgenden Fällen können wir die Verwünschungen wörtlich übersetzen:

Verrecke! – Здохни! (Щоб ти здох!)
Krepieren sollst! – Щоб ти ноги натягнув!
Den Hals soll er sich brechen! – Щоб ти собі в`язи скрутив!
Die Hand soll dir abfallen! – Щоб тобі рука відпала!
Ein Teifl soll di holen!Дідько б тебе вхопив (і на скали заніс)!

Der Blitz soll di treffen! Щоб тебе грім побив! Interessanterweise ist es im Ukrainischen aber nicht der Blitz, der die adressierte Person treffen soll, sondern der Donner.

Die häufigste Verwünschung im Lviver Urbanolekt präsentiert die Äußerung Шляк би тебе трафив! – Der Schlag soll dich treffen! Die Bedeutung dieser in Galizien sehr häufigen Verwünschung ist den Benutzerinnen und Benutzern oft nicht bekannt; die deutsche Wendung hat sich soweit assimiliert, dass sie ukrainische Endungen angenommen hat und den Regeln der ukrainischen Grammatik gehorcht. Von der Häufigkeit des Gebrauchs der Verwünschung Щoб Тебе шляк трафив! ‘Der Schlag soll dich treffen’ zeugt die Tatsache, dass vom Germanismus шляк ‘Schlag’ ein Verb abgeleitet worden ist, das den Gebrauch dieser Verwünschung bezeichnet und auch synonym sowohl zum Sprechakt Verwünschung als auch zur verbalen Aggression generell (das heißt zum Verb schimpfen) gebraucht wird – шлякувати.

Die im Wienerischen häufige und meistens scherzhaft gebrauchte Verwünschung Wünsche dir Krätze am Oasch und zu kurze Hände zum Kratzen! hat keine Entsprechung im Lviver Urbanolekt, könnte aber wörtlich übersetzt werden, da sie zu der Gruppe der in beiden sprachlichen Varietäten häufigen aus dem Jiddischen entlehnten Verwünschungen gehört. Diese wörtlich aus dem Jiddischen übersetzten Verwünschungen sind besonders kreativ und heimtückisch. (Kiener (1983: 288) meint, dass das Jiddische auf diesem Gebiet „eine geradezu dichterische Kultur“ entwickelt hat.

Verwünschungen lassen sich in zwei Gruppen gliedern:

(A) Verwünschungen, die aus zwei Teilen bestehen, wobei der im ersten Teil enthaltene Unheilwunsch im zweiten Teil der Verwünschung noch verstärkt wird, vgl. Du sollst in einzelne Stücke zerfallen und anders zusammenwachsen!Аби с на кавалки розпався а інакше зрісся! und Alle Zähne sollen dir ausfallen bis auf einen – fürs Zahnweh! Най би тобі всі зуби повилітали крім одного і щоб він болів тебе ціле життя!

(B) Verwünschungen, deren erster Teil einen positiven Wunsch (oder einige positive Wünsche) enthält, der/die im zweiten Teil zunichte gemacht und für die adressierte Person ins Gegenteil verkehrt wird/werden, vgl. Wünsche dir 10 Häuser, in jedem Haus 10 Zimmer, in jedem Zimmer ein schönes weiches Bett – und das Fiber möge dich von einem Bett ins andere werfen!
Da die Verwünschung im Lviver Urbanolekt den häufigsten aggressiven Sprechakt ausmacht, gibt es dementsprechend auch viele Euphemismen, von denen hier nur einige besonders kreative erwähnt werden:
Щоб тебе качка копнула! ‘Die Ente soll dir einen Tritt geben!’
Щоб тебе пес облизав! ‘Der Hund soll dich abschlecken!’
Щоб тебе віденська кава залила! wörtlich ‘Der Wiener Kaffee soll dich übergießen!’

Als Ersatz-Verwünschungen funktionieren auch Segenswünsche: Щоб тобі добре було! wörtlich ‘Gut soll es Dir gehen!’ oder Щоб ти здоровий/а був/була! wörtlich ‘Gesund sollst du sein!’ werden, mit entsprechendem Nachdruck artikuliert, im Kontext unmissverständlich als Verwünschungen identifiziert.

Die euphemistischen Verwünschungen im Lviver Urbanolekt stellen beim Übersetzen ins Deutsche (Wienerische) eine Herausforderung dar; ein Vorschlag für ihre Wiedergabe im Wienerischen wäre zum Beispiel mittels eines anderen euphemistischen Sprechakts – der Aufforderung Hab mi gern/Du kannst mi gern haben!

3.5. Sprechakt Aggressive Aufforderung

Der Sprechakt Aggressive Aufforderung wird in beiden Urbanolekten häufig in Konfliktsituationen verwendet; dabei wird die Adressatin/der Adressat meistens zum Verschwinden oder zum Schweigen aufgefordert:

Geh zum Teufel! – Йди до дідька!
Leck mi am Oasch! – Поцілуй мене в дупу!
Hoit di Goschn! – Стуль писок (ґепу)!
Schleich di!  –  Гибай!
Gusch! – Замкни куферок! ‘Mach den Koffer zu!
Hoit di Pappn! – Заткай си канал (най не смердит)! ‘Mach den Kanal zu (damit es nicht stinkt)’
Hau di über die Häusa! – Пендзилюй!
Lass mi anglahnt! – Випхайся сіном! ‘Hau ab mit dem Heu’

Die Übersetzung in den ersten drei Beispielen erfolgt wörtlich (mit Verwendung bildhafter Pejorativa zur Bezeichnung des Mundes), in den anderen stehen den Wienerischen Ausdrücken entsprechend intensive und bildhafte im Lviver Urbanolekt gegenüber, die sich auch nicht alle direkt ins Deutsche übersetzen lassen.

Aggressive Aufforderungen können auch im Ukrainischen (im Lviver Urbanolekt) erweitert werden: Geh in Oasch (Erweiterung: wann in Hümme kummst eh net/da hast du’s nicht weit!) – Йди до дупи (Erweiterung: з ложкою ‘mit dem Löffel’).

Auch dieser aggressive Sprechakt weist Redewendungen auf, deren Übersetzung Kreativität der Übersetzerin/des Übersetzers verlangt, zum Beispiel Moch dir ein Loch im Knie und schieb a Gurkerl rein!, Hupf in Gatsch und schlage Wellen! oder Rutsch mir den Buckel runter und brems mit der Zunge!

Für die Lviver euphemistische Aufforderungen Йди до Дунаю/душі/Дублян/! wörtlich ‘Geh an die Donau/in die Seele/nach Dubljany (eine Stadt bei Lviv)’ anstatt Йди до дупи! würde ich eine okkasionelle Aufforderung, die ich in meinem Materialkorpus habe, vorschlagen: Geh dir ein Zuckerl kaufen!

Die von befragten Wienerinnen und Wienern häufig erwähnte euphemistische Aufforderung Du kannst mi gern haben! Hab mi gern! kann mit einem anderen aggressiven Sprechakt im Lviver Urbanolekt, nämluich den euphemistischen Verwünschungen А щоб Тобі добре було! wörtlich: ‘Gut soll es dir gehen!’ beziehungsweise А щоб ти здоровий був/була! wörtlich ‘Gesund sollst du sein!’ übersetzt werden. Mit diesen optimistisch klingenden euphemistischen aggressiven Sprechakten möchte ich die Analyse beenden.

4. Zusammenfassung und Ausblick

Die Wörtliche Übersetzung deutscher Pejorativa ins Ukrainische ist auf Grund der Verankerung des pejorativen Vokabulars beider Sprachen im fäkal-analen Bereich sowie der Nähe beider Kulturen, die sich in metaphorischer Affinität äußert, möglich. Bei der nichtwörtlichen Übersetzung von Pejorativa unterscheiden sich die begrifflichen Aspekte der Wörter, während die konnotativen (negativ-emotiven) Aspekte, die für die adäquate Wiedergabe der Pejorativität ausschlaggebend sind, übereinstimmen.

Das Distanzieren von der begrifflichen Bedeutung bei der Übersetzung von Pejorativa ist wegen der Dominanz des konnotativen (negativ-emotiven) Aspekts in der Bedeutungsstruktur von Pejorativa möglich. Beim Übersetzen formeller Pejorativa sollte die Produktivität verschiedener Wortbildungsmodelle im Deutschen und im Ukrainischen berücksichtigt werden; beim Übersetzen von metaphorischen Pejorativa sollte die Tatsache, dass den Vergleichen in diesen Sprachen unterschiedliche Eigenschaften oder Verhaltensweisen zugrunde liegen, Beachtung finden.

Generell sollten beim Übersetzen von Pejorativa folgende Kriterien beachtet werden: die Intensität, morphologische und strukturell-semantische Aspekte, die Frequentivität sowie die stilistische Färbung. Die in diesem Beitrag vorgeschlagenen vier Kriterien für die Übersetzung von Pejorativa können ihre praktische Anwendung bei der Übersetzung von literarischen Texten oder Filmen finden.

Die Unmöglichkeit wörtlicher Übersetzung stimuliert kreatives Herangehen beim Übersetzen von Pejorativa und aggressiven Sprechakten. Abgesehen von den vorgeschlagenen vier Kriterien für die Übersetzung pejorativer Wörter und Wendungen wäre es auch eine Möglichkeit, eine dialektsprechende Person miteinzubeziehen, der die Konfliktsituation (sei es in einem Film oder im literarischen Text) erklärt wird und die dazu bewegt wird, der Situation entsprechend zu schimpfen. Die auf diese Weise übersetzten Streitsituationen würden sich durch ein hohes Maß an Natürlichkeit auszeichnen. Die Übersetzung kann bei diesem Herangehen wesentlich vom Original abweichen: Beispielsweise kann ein aggressiver Sprechakt mit einem anderen, in diesem Dialekt/Urbanolekt häufigeren oder ausdrucksstärkeren übersetzt werden; die Schimpfwörter würden nicht auf der gleichen etymologischen und morphologisch-semantischen Basis beruhen (zum Beispiel metaphorische, formale u. a.), sondern es kann ein beliebiges Schimpfwort verwendet werden, das zu dieser Konfliktsituation passt. Diese Freiheit beim Übersetzen ist möglich, da bei den Pejorativa nicht der begriffliche Inhalt, sondern der konnotative (negativ-emotive) Bedeutungsaspekt im Vordergrund steht. Zwar kann solche Übersetzung als nicht exakt wahrgenommen werden, aber gerade diese nicht exakte Übersetzung entspricht ihrem Wesen – die (negativen) Emotionen in einer anderen Sprache auf eine Weise wiederzugeben, wie in dieser Sprache in dieser Situation geschimpft würde (vgl. Gauger 2012: 50).

Der Mangel an Arbeiten im Bereich der Übersetzung von Pejorativa einerseits und die Vielfalt des pejorativen Vokabulars in vielen Sprachen andererseits eröffnen breite Perspektiven für die künftige Forschung. Der Rahmen eines Beitrags erlaubt lediglich einen allgemeinen Überblick über die Übersetzungsmöglichkeiten verschiedener Gruppen pejorativer Lexik; im Weiteren wäre es sinnvoll, die Besonderheiten der Übersetzung einzelner Gruppen von Pejorativa zu erforschen. Besonders interessant erscheinen aus der Sicht der Übersetzung Pejorativa, die mit Personennamen verbunden sind, sowie andere Gruppen metaphorischer Pejorativa.

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About the author(s)

1989 - 1993 German studies at the Ivan Franko University in Lviv 2001 Doctoral thesis on the semantic and pragmatic aspects of verbal aggression using the example of modern German literature since 1996 University lecturer at the Faculty of International RelationsIvan Franko University in Lviv since 2012 Project manager and university lecturer at the Institute for German Studies, University of Vienna.

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©inTRAlinea & Oksana Havryliv (2019).
"Zur Übersetzung dialektaler Pejorative – am Beispiel des Wienerischen und des Lviver Urbanolekts"
inTRAlinea Special Issue: The Translation of Dialects in Multimedia IV
Edited by: Klaus Geyer & Margherita Dore
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Stable URL: https://www.intralinea.org/specials/article/2458

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